Trauriger Rekord in Texas




Heute Nacht soll Kimberly McCarthy per Giftspritze getötet werden. Sie wäre damit die 500. Person, die in Texas seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 exekutiert wird. Während in den USA der Trend zur Abschaffung der "capital punishment" geht, hält der "Lone Star State" unbeirrt an der Strafe fest.
Von Josh Groeneveld
Rick Perry, der Gouverneur von Texas, hält einen grausigen Rekord. 259 Exekutionen hat er seit seinem Amtsantritt im Dezember 2000 gebilligt. Kein anderer US-Gouverneur hat seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA 1976 mehr Exekutionen genehmigt. Mit der verurteilten Mörderin Kimberly McCarthy, die in der Nacht auf Donnerstag per Giftspritze getötet werden soll, erhöht sich der Wert auf 260.
Seit 1976 ist es ist die 500. Hinrichtung in Texas. Der Lone Star State tötet so viele Gefangene wie auch nur annähernd kein anderer Bundesstaat. Dabei ist der Trend in den USA ein anderer: Seit Jahren sinken laut Amnesty International die Zahlen der ausgesprochenen Todesurteile in den USA stetig. Dem Death Penalty Information Center zufolge ist auch die Anzahl der Exekutionen, wenn auch schwankend, zurückgegangen - 2011 und 2012 waren es 43, während 1998 noch 98 durchgeführt wurden.
Zuletzt stimmten immer mehr US-Staaten für ein Verbot der Todesstrafe. Zwischen 2007 und 2011 schafften Connecticut, Illinois, New Mexico, New York und New Jersey sie ab. Erst im März diesen Jahres erließ auch Maryland ein Gesetz gegen das capital punishment. Marylands demokratischer Gouverneur Martin O´Malley führte damals neben ethischen auch ökonimische Gründe für die Entscheidung an: "Wir haben die moralische Verpflichtung, Dinge zu stoppen, die überflüssig, teuer und nutzlos sind und mit denen man keine Menschenleben rettet."
Der Texaner Rick Perry sieht das natürlich ganz anders. 2011 wurde er während der Debatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten gefragt, ob er trotz des Wissens, womöglich für den Tod Unschuldiger verantwortlich zu sein, ruhig schlafen könne. Für seine Antwort "Nein Sir, damit hatte ich nie Probleme" bekam er viel Applaus aus dem Publikum

Quelle: sueddeutsche.de

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